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Im Dezember 2011 haben sich ein paar vorlauten und freche Dede puppets  in mein Leben gedrängt,

Devil

Gut, gut ich bin teilweise selbst schuld!

Weil ich sie gewähren ließ!

Hier die Geschichte:

An einem verregneten Tag zwischen Weihnachten und Neujahr, ging ich mit dem besten Vorsatz aufzuräumen in mein Atelier. Aber anstatt den naheliegenden und unbarmherzigen Gang zum Altpapierkontainer zu machen, um mich des reichlich hohen Stapels alter Zeitungen zu entledigen, setzte ich mich hin und fing an mit Paper maché zu experimentieren. Ich erinnerte mich plötzlich wieder an meine Mutter, die häufig und liebevoll von einer Teufelshandpuppe sprach, die sie einmal gefertigt hatte, als wir Kinder noch nicht mehr als ein kleiner Funken an ihrem Horizont waren. Ich selbst habe diese Puppe nie gesehen, aber ich erinnerte mich lebhaft an ihre Freude wenn sie davon erzählte. „So…,“  dachte ich mir, „lass mich doch mal einen Teufel versuchen.“  Glücklicherweise ist mir die Figur auf Anhieb gut gelungen, auch wenn ich das jetzt hier selber sage.

Der Teufel brauchte eine Prinzessin und so habe ich halt weitergemacht… Innerhalb einer Woche hatte ich ein Ensemble aus fünfzehn Puppen. Tendenz steigend, wenn es doch nur mehr verregnete Tage gäbe (ha, ha!). Die Puppen die ich bisher erstellt habe sind auf der Seite Akteure zu sehen.

Teilen macht den größten Spaß

witch

Meine neuen Kumpanen bezauberten jeden, dem ich sie zeigte. Daraufhin habe ich die kleinen Kerlchen fotografiert, um sie mit meinen echten Freunden zu teilen. Da die Puppen nur aus Köpfen bestehen, zeichnete ich am Anfang Körper auf dem Computer dazu. Die Körper sind bewusst einfach gehalten, um das Augenmerk auf die Gesichter zu lenken.

Völlig unerwartet präsentierte sich mir dann auch noch ein Aufhänger für eine Geschichte.  Also habe ich mich hingesetzt und eine Erzählung zu den fünfzehn Puppen geschrieben, die ich bis zu diesem Zeitpunkt erstellt hatte. Dann druckte ich 30 Bücher und ließ sie von einem Buchbinder aufbinden.

Das hört sich jetzt alles zugegebenermaßen sehr zufällig an. Aber wie ein guter alter Künstlerfreund bei der Vorstellung des Buches schon richtig feststellte: Das ist eine Geschichte die praktisch ein Leben lang gereift ist, und jetzt einfach heraus wollte. Dem kann ich nur zustimmen! Von allen Dingen die ich jemals gemacht habe, ist das das autobiographischste. Es ist durch und durch Ich!

Worum geht es in der Geschichte?

Chance

Das Buch trägt den Titel Hermit’s Web or the few friends I need, I hand-craft myself (Einsiedler’s Web oder die paar Freunde die ich brauche, die bastle ich mir selbst). Die Idee für die Geschichte wurde mir praktisch auf den silbernen Tablett präsentiert: In der Zeit, als ich die ersten Puppen herstellte, wurde ich eingeladen mit jemandem auf Facebook Freundschaft zu schließen. Weder kannte ich diese Person, noch habe ich eine Seite auf Facebook. Nicht, dass ich keine Freunde haben will und ich arbeite den ganzen Tag am Computer, aber hier hat sich die Einleitung für meine Geschichte geboten: Ich bin ein Online-Einsiedler (Lügner… denkt sich der aufmerksame Leser hier, befinde ich mich hier nicht auf einem Blog? Was ist daran jetzt Online-Einsiedler? Gut, ich war ein Online-Einsiedler und bis heute habe ich keine persönliche Facebook Seite). Am allerwichtigsten natürlich – und darauf beharre ich – meine Freunde mit denen ich mich treffen kann, werden mir immer wichtiger sein! Abgesehen davon brauche ich viel Ruhe, einfach, um meine Batterien wieder aufzuladen.

Aber wieder zurück zur Geschichte: Der Erzähler gibt vor der Online-Einsiedler zu sein und fährt fort das Verhalten und die Eigenheiten seiner richtigen (Puppen) Freunde zu beschreiben. Die Protagonisten sind authentische Persönlichkeiten, fair dinkum (wie ein Australier sagen würde), und der Leser kann leicht das Verhalten seiner Freunde, wenn nicht gar sich selbst wiedererkennen.

Und jetzt…

Die Rückmeldung der ersten Leser war so überwältigend positiv. Die Exemplare der Geschenkediton wurden an immer weitere Kreise verliehen, an Freunde, der Freunde, der Freunde. Ich kannte nicht mehr alle Leser persönlich und trotzdem waren die Rückmeldungen entschieden gut… Diese Tatsache hat mich ermutigt eine größere Auflage zu wagen.

Im Augenblick ist das Buch nur in Englisch und in Neuseeland erhältlich. Ein signiertes Exemplar kann über die Webseite des  Verlags (Zeitgeist Publishing & Design Ltd, Auckland)  hier  bezogen werden.

Der in Englisch geschriebene Blog dokumentiert die Weiterentwicklung der Dede puppets und der deutsche Blog bietet eine Zusammenfassung des Geschehens für unsere Freunde im deutschsprachigen Raum.

Das traurige an der Geschichte

Die Geschichte hat auch einen traurigen Aspekt. Zwischen Weihnachten 2011 und Ostern 2012 habe ich mich gnadenlos angetrieben, um das Buchprojekt durchzuziehen, ohne wirklich zu wissen warum ich diese Eile hatte. Jetzt weiß ich es leider… Als ich mit den Puppen anfing, lebte meine Mutter noch. Sie hat den Erfolg der Buchvorstellung noch erfahren, starb aber leider drei Wochen später. Friede sei mit Dir, und ich bin Dir für ewig dankbar für diese großartige Inspiration!